Die Erfassung und Untersuchung von Baumhöhlen gehören zu unseren wiederkehrenden Aufgaben, da bei fast jedem Planungsvorhaben auch Bäume betroffen sind. Hierfür werden die Bäume sowohl auf potenzielle Quartiere für Vögel, Fledermäuse und xylobionte Käfer abgesucht. Falls geeignete Strukturen vorhanden sein sollten, werden diese von uns kontrolliert. Hierfür haben wir Mitarbeiter, die für die Arbeit in Höhen und am Baum ausgebildet sind und falls nötig mittels Seilklettertechnik den Baum auf das Vorhandensein von artenschutzrechtlich relevanten Arten untersuchen können.
Fledermäuse
Da Fledermäuse häufig Höhlen in Bäumen bewohnen, muss sichergestellt werden, dass vor der Rodung von Bäumen keine Tiere mehr vorhanden sind. Hierfür werden betroffene Bäume sowohl mittels Endoskops als auch per akustischer Erfassung und Ausflugsbeobachtung untersucht. Zusätzlich können wir sogenannte Einwegeverschlüsse an Bäumen anbringen, dass die Fledermäuse aus ihrem Quartier ausziehen können, jedoch nicht mehr zurückkehren (siehe mehr im Bereich Ausgleichsmaßnahmen).
Eremit
Der Eremit (Osmoderma eremita) ist ein xylobionter Käfer und bewohnt den Mulm in Baumhöhlen von sehr alten Bäumen. Gerade in alten Baumbeständen von Alleen und Parks finden sich solche Bäume noch. Wenn diese Bäume gefällt werden müssen, untersuchen wir diese auf den Eremiten. Dafür saugen wir die Mulmhöhle vollständig aus und untersuchen den Mulm auf Käferlarven, Käferteile, adulte Käfer und Kotpellets. Wenn wir vor Ort keine sichere Bestimmung gewährleisten können, werden genetische Untersuchungen veranlasst, um einen sicheren Nachweis erzielen zu können. Nach der Untersuchung des Mulms wird das ausgesaugte Material und Tiere wieder in die Baumhöhle überführt.
